Gurdjieff Heute

Informationen zu Gurdjieff, J. G. Bennett und Seminaren von Bruno Martin

24. – 26. November 2023

Südergellersen

Seele und Transformation

 

In Gurdjieffs Schriften ist die »Seele« ein herausragendes Thema. Eigentlich dreht sich seine Lehre tatsächlich darum, eine Seele zu entwickeln, »weil fast all diese Lehren [er meint die gängigen spirituellen Lehren] … das Wichtigste vergaßen oder nicht wissen, dass der Mensch nicht mit den feineren Körpern geboren wird, sondern diese nur ›künstlich‹ herangebildet werden können – vorausgesetzt, dass günstige Bedingungen und innere Voraussetzungen vorhanden sind…«
Es ist nun nicht so, dass Gurdjieffs Lehre über alle anderen Vorstellungen erhaben ist und die richtige wäre, auch wenn sie für mich aus meiner Erfahrung einleuchtend ist, da ich die Wahrnehmung habe, dass sich durch diese Arbeit etwas in mir entwickelt hat. Und es ist ein Antrieb, an sich selbst zu arbeiten.
In Glaubenssystemen und Kulturen gibt es unterschiedliche Vorstellungen über die Seele. Die Gurdjieffsche Idee, dass die Seele bewusst durch innere Arbeit entwickelt werden kann – und wir es uns als Ziel setzen sollten, die Seele zu entwickeln – unterscheidet sich von vielen Seelenvorstellungen und macht Sinn für mich. Er sagt auch: »Um eine Seele zu erwerben, muss man daher vor allem die entsprechende Substanz besitzen.« Was meint er damit?
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, als Gurdjieff gelehrt hat, war der Energiebegriff noch nicht gängig. Heute würden wir das Wort “Substanz” als “Energie” bezeichnen. Und “Seele” wird nicht wirklich definiert. Ich würde sagen, dass Seele ein individuelles Energiefeld ist, das sich im Laufe des Lebens – aber vor allem indem wir an der “Transformation” von Energien arbeiten – also an der Umwandlung grobstofflicher Energie, zum Beispiel durch physische Nahrung in feinere Energien wie sensitiver und bewusster Energie arbeiten. Hinzu kommt, dass wir für diese Transformation auch die Hilfe durch spirituelle Energien benötigen.
Wie können wir »spirituelle Nahrung« empfangen? Unsere Aufgabe dabei ist es zu lernen, diese zu erkennen, sie wahrzunehmen, sie zu bewerten und sie so zu nutzen, dass sie in uns ihre Wirkung entfalten kann. Dabei kommt unser »wirkliches Ich« ins Spiel. Der damit verbundene Wille, die Fähigkeit zu unterscheiden, zu verstehen und zu entscheiden, kann uns helfen, den Wunsch nach innerem Wachstum zu stärken und diesen Weg der Transformation zu gehen. Dieser Wille muss zur Mitwirkung angeregt werden. Denn wenn wir uns nicht darauf einlassen können, diese wie immer geartete und unsichtbare Hilfe anzunehmen, kann uns unser wirkliches Ich nicht weiterhelfen.
Die “Seele” in dieser Vorstellung ist eine Art konzentriertes Energiefeld, das sich in oder um unseren physischen Körper bilden kann – Thomas von Aquin meinte, dass der Körper in der Seele ist. Gurdjieff spricht auch von “höheren Seinskörpern”. Wie schon erwähnt, sind mit Körpern keine Art von materiellen Körpern gemeint, sondern vielmehr ein Energiefeld, das einen gewissen Zusammenhalt hat und sich nach dem Tod nicht einfach auflöst. Eine interessante Frage, die damit verbunden ist: gibt es so etwas wie die Reinkarnation einer Seele?
Kein leichtes Thema, aber wir werden bei diesem Seminar alle Aspekte besprechen und beleuchten, die damit zu tun haben, um möglicherweise eine Vorstellung dafür zu bekommen, was es bedeutet, durch äußere und innere Arbeit Energien so umzuwandeln, dass sie zum Wachstum und Stabilität der Seele beizutragen.
Mit Hilfe von inneren Übungen, Wahrnehmungsübungen, Movements und vertiefenden Gesprächen werden wir versuchen, ein konkretes Verstehen des Seelenbegriffs und der Transformation von Energien zu erreichen.

Zeit: Freitag 24. November ab 16-17 Uhr bis Sonntag 26. November 15 Uhr.
Ort: Südergellersen, Auf der Höhe 10
Seminargebühr: 200,- Euro
Hauskosten und Verpflegung: 80 Euro
Anzahlung Euro 100,-, Konto wird bei Anmeldung mitgeteilt.
Freitags gibt es gute Busverbindungen nach Südergellersen.
Übernachtung in Einzel- und Mehrbettzimmern.
Anmeldung über das Kontaktformular.

12. – 14. Januar 2024

Südergellersen

 

Harmonische Entwicklung

Gurdjieff veröffentlichte 1933 ein kleines Buch mit dem Titel “Herald of Coming Good” – Verkündigung des kommenden Guten. Es sollte als Werbebroschüre für sein Institut dienen, das er bereits 1923 in Fontainbleau Avon begründet hatte, aber dann 1933 geschlossen wurde. Die Gründung seines Instituts ist nun 100 Jahre her. Seine Arbeit hat viele Menschen inspiriert.

Traditionell wird Gurdjieffs Geburtstag am 13. Januar gefeiert (man weiß kein genaues Datum, aber es ist der russische Neujahrstag).

Wir feiern zu Ehren des Inspirationsgebers dieser Arbeit auch am 13. Januar mit einem rituellen Essen mit Wodka und Toasts, vielen Gesprächen, und vor allem den Movements, den rituellen Tänzen, die er mit wunderschöner Musik und herausfordernden Choreografien kreativ entworfen hat. Wir sprechen über sein Ideen und welche heute noch von Bedeutung sind. Und lesen aus seinem Buch “Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen”. Tatsächlich ist jede, jeder einzelne von uns “bemerkenswert”, wenn sie oder er diesen spirituellen Weg geht.

Ich werde immer wieder gefragt: Was ist das “Besondere” an diesem 4. Weg, wie er auch genannt wird, was unterscheidet diesen von anderen spirituellen Wegen, wie Sufismus, Yoga, usw.? Für mich war ausschlaggebend, dass Gurdjieff und noch mehr sein Schüler und späterer Lehrer dieser Arbeit, John G. Bennett, (dessen “Schüler” ich war), eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Spiritualität herstellte. In der Praxis zählt dazu körperliche Arbeit wie Holz stapeln, Wasserleitungen verlegen und Essen kochen… Ebenso sind die sogenannten Movements zuerst einmal herausfordernd für die körperliche Motorik. Bei all diesen äußeren Aktivitäten wird Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, absichtsvolles, bewusstes Handeln, trainiert. Innere Übungen mit Aktivierung von körperlichen und spirituellen Energien tragen weiterhin dazu bei, ein “harmonischer Mensch” zu werden.
Nun, das ist in manchen der spirituellen Wegen, die ich auch kennen gelernt habe, auch vorhanden. Aber irgendwie habe ich in all den 50 Jahren, in denen ich diese Seminare gebe, immer wieder den Eindruck, dass hierbei etwas Besonderes geschieht, das man nicht in Worten ausdrücken kann.
Ich lade dich ein mit Rumis Worten: “Komm, Komm, wer immer du bist!…”

Zeit: Freitag 12. Januar ab 16 Uhr bis Sonntag 14. Januar 15 Uhr.
Ort: Südergellersen, Auf der Höhe 10
Seminargebühr: 200,- Euro
Hauskosten und Verpflegung: 80 Euro
Anzahlung Euro 100,-, Konto wird bei Anmeldung mitgeteilt.

Freitags gibt es gute Busverbindungen nach Südergellersen. Ich kann dir entsprechend helfen – oder du schaust bei HVV.de Lüneburg-Südergellersen, Georg-Cohrs-Weg (dieser Halt ist 200 m von uns entfernt).
Übernachtung in Einzel- und Mehrbettzimmern.

Termine 1. Halbjahr 2024:

12. – 14. Januar 2024

15. – 17. März 2024

17. – 20. Mai 2024

Die Seminarthemen folgen demnächst.